Projekt

Triebkräfte der Migration in den Herkunftsländern

Zur genaueren Erforschung der Migrationsströme zwischen Europa und Afrika, führt MEDAM in im Senegal und in Uganda Haushaltserhebungen durch, um die Bestimmungsfaktoren für Migrationsentscheidungen zu untersuchen.

Projektbeginn 08/2021

Individuelle Migrationsentscheidungen

Eine steigende Zahl von Afrikanerinnen und Afrikanern wandert legal sowie irregulär in Länder in Europa, im Golf und im Fernen Osten aus. Bei den meisten Migrierenden handelt es sich um junge Menschen beiderlei Geschlechts. Die große Zahl derer, die auswandern, hängt vermutlich größtenteils mit den begrenzten Beschäftigungsmöglichkeiten in ihren Herkunftsländern zusammen, aber es gibt nur wenige Informationen über das Zusammenspiel von individuellen Faktoren, Haushalts-, Herkunfts- und Ziellandmerkmalen, die die Migration – insbesondere die irreguläre Migration – beeinflussen.

Um die Migrationsströme zwischen Europa und Afrika besser zu verstehen, führen wir Haushaltsbefragungen in zwei Ländern südlich der Sahara – Senegal und Uganda – durch, um die Determinanten von Migrationsentscheidungen genauer zu untersuchen. Wie treffen die Menschen Migrationsentscheidungen? Welche Auswirkungen haben individuelle Faktoren, Haushalts-, Herkunfts- und Ziellandmerkmale auf zukünftige Migrationsströme? Wie können wir politische Maßnahmen konzipieren, die effektiv auf Migrationsabsichten abzielen?

Einstellungen gegenüber Einwandernden

Sowohl der Senegal als auch Uganda sind Zielländer für große chinesische Infrastrukturprojekte und beherbergen schnell wachsende Gemeinschaften chinesischer Einwanderinnen und Einwanderer. Während sich die Literatur über die Einstellung gegenüber Einwanderern bisher stark auf die USA und Europa konzentriert hat, unterscheidet sich der Fall der chinesischen Einwanderung nach Afrika in vielerlei Hinsicht. In unserer Untersuchung werden wir die Einflüsse auf die Einstellung der afrikanischen Bürgerinnen und Bürger gegenüber chinesischen Einwanderern ermitteln.

Da die Haushaltsbefragung die Einstellungen zu den unterschiedlichen Qualifikationsniveaus chinesischer und nicht-chinesischer Einwandernder in Uganda und Senegal erfassen wird, können wir die unterschiedlichen Auswirkungen von Wettbewerb und wirtschaftlichen Folgen auf die Ansichten der Einheimischen über die Einwandernden verschiedener Herkunft abschätzen.

Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, ein besseres Verständnis sowohl der Migrationsbestrebungen als auch der Einstellungen gegenüber Migrierender im Senegal und in Uganda zu erreichen. Durch das Projekt werden wir eine solide Datenbasis und eine eingehende Analyse aufbauen, um geeignete politische Maßnahmen zu empfehlen, die den Unterschieden zwischen interner und regionaler Migration und interkontinentaler Migration angemessen Rechnung tragen. Das Projekt wird auch Empfehlungen für politische Maßnahmen geben, die sowohl den Herkunfts-, Transit- und Zielländern als auch den jeweiligen Bevölkerungen zugutekommen.